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Die Macht der Bilderkennung

Datum: 19. Juni 2019 | Autor*in: Nina Meroni | Kategorie: Blog | Lesezeit: 5 min.

Die digitale Welt bewegt sich. Auf Newsseiten, in den sozialen Business-Netzwerken LinkedIn und XING genauso bei Facebook, Twitter oder Instagram werden Bilder immer öfter durch Videos abgelöst. Umso wichtiger ist es die Präsenz der eigenen Marke in Bildern und Videos im Auge zu behalten. Im Blogbeitrag erfahren Sie, wie Ihnen Tools bei der Videoüberwachung Ihrer Marke helfen?

 

Statischen Bildern sagt man eine starke Aussagekraft und grosse Bedeutung nach, sie werden aber immer öfter durch Videos ergänzt oder gar ersetzt. Nutzerinnen und Nutzer verlangen immer mehr Videoinhalte, wie eine Studie von Hubspot herausgefunden hat. Diesem Trend folgen auch die neusten Mobiltelefon-Modelle mit integrierter Videofunktion respektive leistungsstarken Kameras. Nebst speziellen Anbietern wie Light, die bis zu 16 Kameralinsen in einem Gerät verbauen, folgen auch namhafte Hersteller wie Samsung mit der S10er-Reihe diesem Trend.

Durch diese Entwicklung entstehen riesige Mengen an Daten und Dateien. Jede Minute werden 300 Stunden Videomaterial auf YouTube hochgeladen. Dies stellt die Listening-, Monitoring- und Analysetechnologie vor ganz neue Herausforderungen. Wie können wir in der Flut von täglich in den sozialen Netzwerken geteilten Beiträgen feststellen, ob eine – im Besonderen unsere –  Marke vorkommt, wie oft sie gezeigt wird und in welchem Kontext sie erscheint?

 

Status: Bild-in-Bild-Erkennung

 

Die Bild-in-Bild-Erkennung ist den meisten Nutzerinnen und Nutzern ein Begriff seit Facebook im Jahre 2011 die Autotagging-Funktion eingeführt hat. Schon damals war die Gesichtserkennung möglich. Doch erkennen diese Funktionen auch Logos und Schriftzüge?

 

Statische Motive kann eine Erkennungssoftware grundsätzlich besser erkennen als Motive, wie beispielsweise Gesichter, die unterschiedliche Zustände annehmen können. Die Bild-in-Bild-Erkennung gelingt mittlerweile nicht nur bei frontaler Abbildung der Logos sondern auch bei Aufnahmen aus anderen Perspektiven. Die Erkennungstools liefern, je nach Qualität und Kontrast des Bildes, auch bei teilweiser Abbildung des Logos gute Resultate.

 

Schön und gut, aber wie sieht das bei bewegten Bildern aus? Kann eine Software einzelne Logos in einem Video erkennen? Wenn ja, wie gut kann sie das?

 

Youtube: 25’920’000 Bilder pro Minute

 

 

 

Quelle: Talkwalker

 

 

Bei einem normalen Foto, muss die Bilderkennung einer Software genau ein Bild analysieren. Bei einem Film sind das seit 1927 rund 24 Bilder pro Sekunde, festgelegt von der Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE). Das entspricht 1’440 Bildern in der Minute. Bei YouTube-Videos muss die Software deutlich mehr Bilder analysieren, da die aktuellen Richtlinien Werbung erst ab einer Videolänge von mehr als 10 Minuten zulassen. Da mag es wenig verwundern, dass die meisten Videos heute etwas über 10 Minuten Spieldauer haben. Bei einem solchen Video müssen also rund 14’400 einzelne Bilder untersucht werden. Bei 300 Stunden Video, die pro Minute auf YouTube hochgeladen werden, wären dies 25’920’000 Bilder pro Minute.

 

Dies bedeutet nichts anderes, als dass deutlich mehr technische Ressourcen aufgewendet werden müssen, um ein Video zu analysieren. Die Server müssen leistungsfähiger sein, die Crawler besser programmiert und vor allem fähig Videos Bild für Bild zu durchsuchen.

 

Von der Rose zur Kinderarbeit

 

 

Quelle: Talkwalker

 

 

Warum ist die Logo-Erkennung in Videos für Firmen wichtig?

 

Es gibt mehrere Gründe dafür:

 

1. Überprüfung der Reichweite einer Werbemassnahme

 

Wenn beispielsweise ein Sponsor einer Bandenwerbung im Fussball prüfen will, wie oft sein Logo in Videos einer matchentscheidenden Szene erscheint, so gibt ihm eine Auswertung der Bilderkennung direkt eine Rückmeldung über die zusätzliche Reichweite seiner Werbung (ausserhalb des Veranstaltungsortes).

 

2. Überprüfung der viralen Reichweite

 

Wie weit geht eine virale Verbreitung überhaupt? Soll die gesamte Reichweite einer Marke und deren komplette Präsenz analysiert werden, muss man auch wissen, inwiefern eine virale Verbreitung stattgefunden hat.

 

3. Rechtzeitige Information über den thematischen Kontext des Videos

 

Darin ist der Hauptnutzen der Videofunktion zu suchen, die ein Social-Listening-Tool ebenfalls anbietet. Was, wenn Videos erscheinen, deren Inhalt eigentlich nichts mit der Marke zu tun hat, das Logo der Marke aber darin erscheint? Ein junger Mann schaut mit einer Frau die TV-Sendung «Der Bachelor» und trägt dabei ein T-Shirt einer Marke.  Dieser Umstand hat wahrscheinlich wenig Einfluss auf die Marke. Wenn aber ein Kind in einer heruntergekommenen Fabrik an einem T-Shirt arbeitet und auf diesem T-Shirt ist deutlich das Logo der Marke zu erkennen, dann hat dies vermutlich einen Einfluss auf die Marke.

 

In solchen Fällen geht es weniger um Messung der Reichweite, sondern eher darum rechtzeitig informiert zu werden, wenn der Marke ein Imageschaden droht. Durch eine frühe Erkennung können mögliche Vorkehrungen zur Minimierung des Imageschadens zeitnah getroffen werden (Dazu auch interessant: www.nzz.ch/wirtschaft/shitstorms).

 

Fazit

 

Die Bild-in-Video-Erkennung ist in erster Linie ein Sicherheitsinstrument. Einerseits kann die Reichweite einer Marke und der Erfolg einer Kampagne geprüft werden. Andererseits geht es darum, rechtzeitig informiert zu sein, wenn eine Marke in einem Kontext erscheint, der einen Imageschaden nach sich ziehen könnte.

 

 

Wenn Sie Ihre Marke besser schützen möchten, dann wäre es an der Zeit für ein beratendes Gespräch mit uns. Wir helfen Ihnen die digitalen Kanäle zu überwachen und unterstützen Sie durch Kommunikationsstrategien bei der Steigerung Ihrer Ergebnisse.

 
Autor*in

Nina Meroni

Projektleiterin Social Analytics & Tools

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